DSGVO – Die Datenschutz Grundverordung

Macht sauer und ist ersteinmal nicht lustig!

Ein Kommentar von Stefan Blecher

Die DSGVO (Datenschutzgrundverordnung) ist nichts neues, selbst wenn man eigentlich nie etwas davon gehört hat. Doch leider stand das Thema schon seit Jahren im Raum. Wir alle waren der Meinung: Wen interessiert das Thema überhaupt. Unsere Daten sind doch sicher, hoffen wir zumindest mal …

Jetzt haben wir den 25.05.2018 und es gilt diese neue Datenschutz Grundverordnung.

Sie sollte uns alle interessieren! Ein großes Gut unserer Tage sind nicht nur materielle Güter, wie Geld, Auto, ein guter Job, sondern auch  freie Meinung und unabhängige Nachrichten, Gesundheit und Reisefreiheit. Rechte und Pflichten, auf die viele bisher gepfiffen haben sind: UNSERE DATEN und UNSERE SPUREN,  die wir, wie selbstverständlich, im World Wide Web hinterlassen haben, sind wie unser Recht auf Freiheit, Unversehrtheit und Gesundheit, ein wichtiges Gut.

In Deutschland und ganz Europa haben sich viele Datenschützer Gedanken gemacht: Was sind eigentlich unsere Rechte, wie sollen unsere Daten behandelt werden und was kann man tun, um seine Daten zu schützen bzw. schützen zu lassen.

Aus diesen Rechten entstehen jetzt natürlich auch Pflichten – Pflichten für diejenigen, die mit den erfassten Daten in Berührung kommen, sie erfassen, sie bearbeiten und sie verarbeiten.

Für den gemeinen Nutzer änderter sich vielleicht nichts oder nicht viel – außer, dass er jetzt überall aufgefordert wird der Datenverarbeitung zuzustimmen. Gut wir können hingehen und unser Häkchen setzen und die Datenschutzerklärung als gelesen markieren. Man macht es ja bei Verträgen im Internet immer so … Vertrag, ja genau: Vertrag. Es kommt ein Nutzungsvertrag zustande.

Als verantwortungsvoller Webseitenbetreiber muss man dieses Thema angehen. Selbst wenn man der Meinungs ist, dass man es „eigentlich“ nicht muss oder ist es doch eher nicht angehen will. Ich mache doch nichts mit meinen Daten oder den Daten, die man mir ja „freiwillig“ hinterlassen hat …

Die Diskussion über die DSGVO hat bis dato kaum jemand interessiert. Jetzt wo wir fast täglich, sei es beim Hausarzt oder auf der Arbeit, beim serven im Internet oder abends beim Fernsehen mit diesem Thema bombardiert werden – spätestens jetzt sollte sich jeder Nutzer mit diesen Themen beschäfftigen:

  • Welche Daten, welche Spuren hinterlasse ich?
  • Welche Daten will ich jedem mitteilen?
  • Welche Daten und Bilder darf jeder von mir sehen und wissen?
  • Welche Daten und Bilder muss ich unbedingt im Internet zeigen?
  • Welche Verträge gehe ich mit Anbietern von Datendiensten ein?Und ganz wichtig:
  • Wie kann ich Daten vermeiden?
  • Wen interessieren meine Daten und was passiert mit meinen Daten?

Als Webseitenbetreiber muss ich überlegen, welche Daten sind für mein Produkt, für meine Webseite notwendig. Wie sind meine betrieblichen Abläufe, welche Daten entstehen und wie kann ich Datenmüll vermeiden. Die wichtigste Frage ist aber, wenn ich meine eigenen Daten erfassen würde, würde ich auch wollen, dass diese Daten überhaupt erfasst werden?

Es gibt also einiges zu bedenken. Die DSGVO ist mit Sicherheit kein einfaches Thema. Nutzen wir jetzt unsere Chance uns mit dem Thema auseinander zu setzen. Die DSGVO macht uns vielleicht sauer – aber sauer macht bekanntlicher Weise lustig. Machen wir uns also alle mal ein wenig mehr Gedanken über unser Daten.

Das Thema Datenschutz geht uns alle an. Wenn Sie im Internet unterwegs sind, wenn Sie vielleicht Ihre eigene Website betreiben – als reine Infoseite oder als Shop. Machen Sie sich jetzt Gedanken über die Daten, die Sie erzeugen, wie sie erfasst und bearbeitet werden, wie Sie zum Schutz Ihrer Daten beitragen können und was schließlich und endlich mit den Daten passiert. Gehen Sie das Thema an, bevor es andere für Sie tun.

Stefan Blecher